Donnersturm Zweiter Anführer
Anzahl der Beiträge : 429 Anmeldedatum : 09.03.13 Alter : 24 Ort : Da, wo ich mich zu Hause fühle
RPG Charaktere Hauptkatze: Donnersturm Geschlecht: ♀ Nebencharaktere: Blitzplez
| Thema: Meine Geschichte (noch ohne Namen) 19.07.13 1:33 | |
| - Die Ankunft:
An dem Tag, an dem alles anfing war ein Sonntag. An diesem Tag begann ein neues Schuljahr auf dem Eastcliffes Internat an der Ostseeküste Deutschlands. Den ganzen Tag über waren Kinder angekommen. Manche lachend und sich freuend, dass sie ihre alte Freunde wieder sahen, andere ehr schüchtern, da sie das erste Mal in diesem Internat waren und noch niemanden kannten. Nun war es nach einem langen, anstrengenden Tag Abend geworden und es kehrte Ruhe in das große Haus ein. Doch in einem Bus, nicht mehr weit vom Internat entfernt saßen noch zwei weitere Kinder, ein Mädchen und ein Jungen. Sie lehnten an ein andern und waren friedlich eingeschlafen. An der Haltestelle zum Internat kam der Busfahrer, ein großer Mann mit braunen Haaren und fast schwarzen Augen, lächelnd zu den Kindern und weckte sie sanft: „Kommt Kinder, hier müsst ihr raus!“ Die Geschwister rappelten sich auf, nahmen ihre Koffer, bedankten sich höfflich beim Busfahrer, der abwinkte und sagte, dass hätte jeder getan, und stiegen aus. Als die Kinder ausstiegen begann es zu regen und es bildeten sich Pfützen. In einer dieser Pfützen entdeckte der Junge, das Spiegelbild von sich und seiner Schwester. Ein komisches Paar gaben sie ab. Sie hatte kastanienbraune Korkenzieherlocken, die sich im Regen allerdings schwarz gefärbt hatten und ihr über die Schulter fielen und ihr sowieso schon blasse Haut betonten. Ihre meerblauen Augen dagegen stachen förmlich aus ihrem Gesicht heraus. Sie hatte eine zierliche Figur und man glaubte nicht wie viel Kraft in ihrem Körper steckte, wenn sie Fechtet oder mit ihm um die Wette ritt, wobei sie meist gegen ihn gewann. Und er? Er war groß und auch muskulös, was ebenfalls vom Fechten und Reiten kam. Außerdem hatte er dunkelblonde, verwuschelte Haare und blaugrüne Augen. Seine Haut war sonnengebräunt, wozu die vielen Sommersprossen um seine Nase perfekt passten. Er sah gut aus, weswegen sich viele Mädchen in ihn verliebten, er interessierte sich noch nicht wirklich für sie. Es gab nur ein Mädchen das er wirklich liebte und das war seine Schwester. Das Mädchen schaute ihn an und ihrem Blick lag so viel Verzweiflung, dass es ihr Bruder kaum aushielt. In ihren Augen lag eine klare Botschaft, die jeder Blinde sofort lesen hätte können. „Ich hab Angst“, sendeten ihre Augen aus. Er legte ihr seine Hand auf die Schulter um versuchte sie ermuntern. „Ach komm, so schlimm wird’s wohl nicht werden. Wir sind immer noch zusammen. Und nur darauf kommt es an.“ Sie versuchte zu lächeln, aber es misslang ihr gründlich. Sie schauten ihn nicht an, sie starrte auf den Boden. „Du hast Recht“. Sie brauchte es nicht zu sagen. Sie dachte es nur, aber ihr Bruder wusste was sie meinte. Schon immer hatte eine starke Verbindung zwischen den beiden bestanden. Seit dem Unfall ihrer Eltern hatte sie sich noch mehr verstärkt. Sie wussten was der andere dachte, sie brauchte es sich nicht zu sagen. So war es schon immer. Und so sollte es immer bleiben. „Warum muss bloß auch Vanessa mit hier aufs Internat kommen?“ Wieder sagte sie nichts, doch ihr Bruder antwortete ihr: „Ich wäre auch lieber ohne sie hier gewesen, aber du kennst doch ihre Mutter. Tante Marie will ihrer Tochter nur das Beste bieten, aber wenn sie nur Vanessa auf ein Internat schicken würde. Dann würde sie wahrscheinlich wieder verdammt viel Ärger vom Jugendamt bekommen. Hat sie ja schon mal, weil sie Vanessa auf diese teure Privatschule schicken wollte und uns bloß in eine normale Schule. Wär aber auch nicht weiter schlimm gewesen, wenn du mich fragst.“ “Wenn man vom Teufel spricht.“ Die Braunhaarige musste ihrem Bruder nicht antworten, er spürte, dass sie ihm Recht gab. Ihr Gespräch in Gedanken wurde unterbrochen, als eine schwarze Limousine auf die Straße gefahren kam. „Oh nein“ stöhnte nun auch der Junge. In der Limousine saß ein topgesteiltes, junges Mädchen, mit lange blonden Haaren und perfekt geschminkten Gesicht, sie war wohl kaum älter als die Geschwister, jedoch sah man ihr das nicht an. Sie hatte ihr Handy in der Hand und tippte wie wild darauf herum. Als sie die beiden sah, warf sie ihnen nur einen verächtlichen Blick aus dem Wagen zu. Als das Auto hielt, stieg ein Fahrer aus, holte ihre Koffer, öffnete ihre Tür und half ihr hinaus. Danach holte er noch einen Schirm und spannte ihn über dem Mädchen, das aus dem Wagen stieg, auf. Diese kam dann auf die durchnässten Geschwister zu und sagte mit verächtlichen Ton: „Da sieh mal einer an. Meine tolle Cousine und mein ach so toller Cousin sind auch schon da. Hab ihr hier auf mich gewartet? Dass find ich aber nett. Also wo ist mein Zimmer? Und helft mir gefälligst meine Sachen zu tragen, dass kann man ja nicht alleine manchen“ Bei den letzten Worten wurde ihre Stimme immer eisiger und zuletzt warf sie einen noch kälteren Blick auf das nasse Mädchen. Diese erwiderte den Blick mit einem genauso verhassten, aber sie sagte nichts. Stattdessen antwortete ihr Bruder: „Mein Gott, Vanessa. Wir sind auch eben erst angekommen und kennen uns so wenig aus wie du. Also viel Spaß beim Koffer schleppen und Zimmer suchen.“ Mit diesen Worten schnappte er seien Koffer, nahm seien Schwester am Arm und ging Richtung Internat.
- Die Zimmer:
Als die Türen sich öffneten und die beiden Kinder in den weiten Flur traten, würden sie von einer etwas älteren Frau begrüßt. Sie musste wohl die Direktorin sein, denn das stand auf dem Schild an ihrer schneeweißen Bluse. Sie sah alt aus, aber irgendwie auch nett und streng. Ihr weiß-silbernen Haar hatte sich zu einem Haarknoten im Nacken zusammengefasst, die weiße Bluse und der fliederfarbene Rock passten ausgesprochen gut zu ihren blauen Augen. Jedoch sagte der Blick aus diesen Augen, dass man mit ihr nicht spaßen konnte. „Ihr müsst Vanessa, Catalina und Lucian sein. Aber ich zähle nur zwei von den drei, hier genannten. Einer von euch fehlt noch, dabei seid ihr sowieso schon die letzten Schüler. Wer von euch drein fehlt den jetzt?“ Der Junge antwortete ihr: „Ich bin Lucian, aber es wird “Lusian“ ausgesprochen und nicht “Lukian“. Und das ist meine Schwester Catalina. Unsere Cousine Vanessa ist auch schon hier, aber sie ist gerade dabei ihre Koffer zu hohlen. Ihr Schofför hilft ihr.“ Er begann zu grinsen. Die Direktorin schien wenig gerührt: „Das ich deinen Namen falsch ausgesprochen habe tut mir leid. Ich hatte vor ein paar Jahren einen Lucian den man mit „k“ ausgesprochen hat. Aber eure Cousine wird sich daran gewöhnen müssen auch ohne ihren “Buttler“ zu leben. Helft ihr nun bitte kurz und danach zeige ich euch eure Zimmer. Dabei werde ich euch auch die Hausordnung mitteilen und in welche Klasse ihr kommt.“ Ängstlich schielte Catalina zu ihrem Bruder: „Was ist, wenn wir nicht in eine Klasse kommen.“ Sie dacht es wieder nur, doch ihr Bruder antwortete ihr trotzdem, auch in Gedanken, dies war ein prima Weg um Geheimnisse auszutauschen ohne, dass es jeder mitbekommt: „Keine Panik, wenn das passiert werden wir schon eine Lösung finden.“ Er schien sie ein wenig beruhigt zu haben, obwohl in ihren Augen immer noch Panik flackerte. Plötzlich schwang wieder die Tür auf. Vanessa trat ein, ein Handtäschchen im Arm und ihr Smartphone in der Hand. Hinter ihr der Schofför mit 5 Koffer in und an den Händen. Die Direktorin begrüßte Vanessa genau wie die Geschwister kühl und trotzdem nicht abweisend. Danach schickte sie den Fahrer weg und befahl Vanessa ihre Koffer zu nehmen. Diese schaute sie entgeistert an und sagte: „Die sind doch viel zu schwer.“ „Tja, daran musst du dich wohl gewöhnen müssen.“ Die Direktorin schien es öfters mir verwöhnten Mädchen zu tun zu haben, denn auch Vanessas Argument schien sie erneut nicht zu interessieren. „Ob die wohl überhaupt Gefühle hat“, fragte sich Catalina. Sie schaute sich nach Lucian um, doch dieser zuckte bloß mit den Achseln „Dann müssen mir meine Cousine und mein Cousin helfen.“, fuhr Vanessa mit ihrem Zickenton fort. „Es sind jawohl deine Koffer. Deine Verwandten nehmen ihre Sachen mit und du deine. Und wenn es dir nicht passt, dann lassen wir die Koffer jetzt hier unten stehen und du darfst sie morgen früh wieder hohlen.“ Damit schien Vanessa überhaupt nicht einverstanden. Sie packte ihre Koffer und zog sie hinter sich her. Lucian und Catalina nahmen ihr Gepäck und trotten hinter der Direktorin und ihrer Cousine her. Lucian wollte die Direktorin gerne etwas fragen, aber wie sollte er sie ansprechen? Etwa „Frau Keine-Ahnung-wie-sie-heißen? Nein, das wäre zu peinlich. Catalina hatte gemerkt, dass ihr Bruder den Namen der Direktorin suchte und so versuchte sie den Namen zu entziffern. Und wirklich, im Halbdunkel des Ganges konnte sie auf dem Schild, das alle Lehrer wahrscheinlich an den ersten Tagen trugen, den Namen “Brunhilde Witner“ lesen. „Frau Witner“, raunte sie ihn Gedanken. „Danke“, kam es von ihrem Bruder zurück. „Äh, Frau Witner, könnte ich sie bitte etwas fragen?“ „Das hast du soeben getan, Lucian. Aber fahre fort, was möchtest du wissen? Im Übrigen, muss ich dich loben. Man muss gute Augen haben, wenn man bei diesen Lichtverhältnissen und der Entfernung den Namen auf dem Schild lesen kann.“ Lucian lächelte seine Schwester dankend an, diese schaut mit gerötetem Kopf, wegen dem Lob der Direktorin, zu Boden. „Ja also.“, Lucian holte noch einmal tief Luft und fragte dann: „Könnten sie uns nun bitte erzählen in welche Klasse wir kommen.“ Dabei schielte er zu seiner Schwester, die nun flehend zu der Direktorin schaute und gleichzeitig hatte er Angst, etwas voreilig gehandelt zu haben. Frau Witner hatte gesagt sie wollen erst andere Sachen klären. Aber er musste es einfach wissen. Nur schon Catalinas wegen. „Zuerst die Hausordnung, dann beantworte ich deine Frage.“, dabei schaute sie die Kinder der Reihe nach an und es schien als wolle sie aus jedem einzelnen lesen, was er schon alles für Südtaten begangen hatte, „Das Gebäude ist in drei Teile aufgeteilt. Der Westflügel ist der Jungentrakt. Dort schlafen die Jungen. Im ersten Stock sind die Zimmer der Lehrer. Die beiden oberen Stockwerke sind für die Schüler zu gedacht. Im Erdgeschoss befinden sich für die Unter- und Mittelstufe Gemeinschaftsräume. Die 5. bis 8. Klasse teilen sich einen Waschsaal. Die oberen Klassen ebenfalls. In der 5., 6. Gibt es sechser Schlafsäle. Für die 7. und 8. Klasse sind es vierer Zimmer. In der 9. und 10. Klasse dreier Zimmer. In den Oberstufen nur noch zweier Zimmer. Dass gleiche gilt für die Mädchen, nur dass sie im Ostflügel sind. In der Mitte befinden sich die Klassenzimmer und im Erdgeschoss der Speissaal. Eure Klassenzimmer werden euch morgen gezeigt. Um 7:00 Uhr bis 7:40 Uhr gibt es Frühstück, Von 12:30 Uhr bis 13:30 gibt es Mittagessen, von 15:00 Uhr bis 16:00Uhr kann man sich kleine Zwischensnacks in der Küche abholen und von 18:00Uhr bis 19:00Uhr gibt es Abendessen. Der Unterricht beginnt pünktlich um 8:05, den genauen Stundenplan bekommt ihr morgen. Abends um 21:00Uhr ist Bettruhe und wird streng kontrolliert. An den Wochenenden kann man mindestens zu zweit in die Stadt gehen. Soweit zur Hausordnung. Nun zu deiner Frage.“, Dabei lächelte sie Lucian an: „Wir haben Lucian in der Klasse 7A zugeteilt und Catalina und Vanessa der Klasse 7B. So schien es uns am besten.“ „Oh nein“, Lucian stöhnte leise auf und seine Schwester sah aus als wolle sie gleich in Tränen ausbrechen. Frau Witner zeigte auf eine Tür: „Dort ist Lucians neues Zimmer. Schau dich um und freunde dich mit den anderen an. Aber redet nicht mehr zu lange, morgen wird ein anstrengender Tag“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und schritt würdevoll in Richtung Ostflügel weiter. Lucian warf seiner Schwester einen letzten verzweifelten Blick zu, bevor er zu der Tür ging, erneut Luft holte und zaghaft anklopfte. Catalina blieb so lange wie möglich stehen, doch als sich die Tür öffnete und Lucian langsam hinein ging, dabei aber Catalina anschaute, rannte sie der Direktorin hinterher. Auf dem Weg zum Mädchentrakt redete die Direktorin kein Wort, auch auf Vanessa Gestöhne unter ihren 5 Koffern ging sie nicht ein. Vor einer Tür mit der Zimmer Nummer 192 blieb sie stehen: „Hier sind wir. Seit freundlich und schlaft blad.“ Nach ihrem letzten Satz drehte sie sich um und ging. Catalina seufzte, doch Vanessa hatte schon die Tür geöffnet und trat ein. Vier Mädchen schauten verdutzt zu den Neuankömmlingen. Als Lucian die Tür öffnete fühlte er sich unwohl. Ihn starrten fünf neugierige Augenpaare an. „Äh… Hi“, stammelte er. „Hi“, kam es von einem der Jungen zurück, „Bist du noch mit uns hier im Zimmer? Also ich bin Jeremias. Das da sind Toni, eigentlich Antonius, aber er hasst diesen Namen,“, Jeremias zeigte auf einen Jungen mit kurzen schwarzen Haaren und vorwitzig glitzernden Augen, „und der da neben ihm ist Nicolas,“, diesmal grinste Lucian ein Junge mit feuerroten, verstrubbelten Haaren und unendlich vielen Sommersprossen an. Jeremias selbst hatte längere blonde Haare, eine Stupsnase und freche grüngraue Augen. Lucian war allen sofort sympathisch. Catalina schaute auf den Boden, sie wollte den Mädchen nicht gleich ins Gesicht sehen. Sie wollte nicht ihre Clique zerstören. Wahrscheinlich kannten sich diese Mädchen schon ewig und nun kamen so zwei neue und wollten auch dazu gehören. Ein Mädchen räusperte sich und sagte aggressiv: „Das ist unser Zimmer, könntet ihr bitte wieder gehen.“ Vanessa setzte sofort auf eine gegen Antwort: „Glaubst du! Aber ich bin schlauer wie du. Ich und sie“, sie machte eine abfällige Kopfbewegung zu Catalina, „sind nun auch hier. Also wo kann ich schlafen und wo kann ich meine Sachen hin tun?“ Sie schaute sich im Raum um. Die zwei Mädchen schauten sich an und tuschelten miteinander. Schließlich stand das Mädchen, dass als erstes was gesagt hatte auf: „Also wenn wir das richtig verstanden haben, dann seit ihr beiden auch noch bei uns im Zimmer? Man hat uns nichts gesagt, aber egal“, sie wartete gar keine Antwort ab sondern redete gleich weiter, „Also ich bin Felia. Und die da hinter dem Tisch ist Laura.“ Felia redete weiter: „Also diese beiden Betten sind noch frei“, sie deutet auf zwei oberen Hälften zwei Stockbetten. Vanessa starrte entsetzt auf die beiden Betten: „Wir müssen in Hochbetten schlafen? Kommt nicht in Frage, ich klettere doch nicht jeden Abend da rauf! Wahrscheinlich hohle ich mir noch lauter blaue Flecken und Schrammen. Vergiss es!“ Sie meinte wohl jetzt bekomme sie Mitleid oder sowas, aber so war es nicht. Anscheinend war auch Felia den Umgang mit zickigen mädchen gewöhnt, denn sie hatte schon eine Gegenantwort parat: „Tja, dann musst du wohl auf dem Boden schlafen. Ich hab Höhenangst, also fall ich schon mal aus da oben zu schlafen. Und Laura ist als Kind mal aus einem Stockbett gefallen und zeit dem traut sie sich nicht mehr hoch.“ Catalina überlegte wo sie lieber schlafen wollte. Felia hatte Temperament und redete viel. Laura hingegen kam ihr mehr schüchtern vor, obwohl sie bestimmt auch nett war. Laura nahm ihr die Entscheidung ab. Sie ging zu Catalina und fragt: „Möchtest du über mir schlafen?“ Catalina schaute sie verdutzt an. So etwas hatte sie noch nie jemand gefragt. Sie war ja auch noch nie in einem Internat gewesen, aber trotzdem hätte sie nicht damit gerechnet gefragt zu werden, mit jemand das Hochbett zu teilen. Sie wollte ja sagen, doch sie brachte nur ein Nicken zu stande. Da schob sich Vanessa an Catalina und Laura vorbei und warf ihre Sachen auf das Bett über Laura. „Mein Bett“, sagte sie. „Nein“, Felia hatte ganz schön Temperament, „Du hast gehört was Laura gesagte hat. Sie möchte das Catalina über ihr schläft und Catalina hat zugesagt. Also musst du wohl über mir schlafen.“ Sie funkelte Vanessa an, diese versuchte nicht mal Felia zu wiedersprechen sondern nam nur wiederstrebend ihre Sachen von dem Bett und murmelte irgendetwas Unverständiges. Laura hatte es anscheinend gehört: „Das nimmst du sofort zurück!“ „Oh ja, Entschuldigung, oh ehrwürdige Laura. Ich nehme alles zurück. Ich bin ja ein so böses Mädchen“ Vanessa schien nicht wirklich erschüttert zu sein, denn sie sagte es mit einer Ironie in der Stimme die für sich selber sprach. Laura selbst schien den Unterton in ihrer Stimme bemerkt zu haben, doch sie lenkte trotzdem ein: „Na dann. Vorerster Friede.“
- Vor der Schule:
Als Catalina in ihrem Bett lag und ans einschlafen dachte, wollte sie zuerst wissen wie es ihrem Bruder geht: „Lucian? Bist du noch wach?“ „Ja, natürlich. Ich hab gewartet das du dich meldest.“ Ein leichtes Lächeln huschte über Catalinas Gesicht: „Dann ist ja gut. Wie sind deine Mitschüler? Oder die wo du schon kennst.“ „Die sind alle nett. Jeremias hat gleich alle vorgestellt und sie sind alle nicht eingebildet oder arrogant. Einfach hilfsbereit und freundlich. Wie sind deine Zimmergenossen?“ „Hört sich ja schlimm an Zimmergenossen als wär man im Gefängnis oder so.“ Lucian begann zu lachen, hörte aber wieder auf, da er wusste, dass seine Zimmerkameraden alles hörten: „Also wie sind sie so?“ „Eigentlich sind auch alle nett, bis auf Vanessa vielleicht. Ich hab auch Zwillinge hier, die beiden sehen echt total identisch aus. Bei uns im Zimmer hat anscheinend ein Mädchen namens Felia das Sagen. Sie hat Vanessa schon angemeckert, aber zu Recht. Ich glaube sie eigentlich anders, aber manchmal geht ihr Temperament eben mit ihr durch.“ „Schön, aber ich bin jetzt irgendwie müde, lass uns schlafen, Lia“ Wie immer wenn Lucian sie mit ihrem Spitznamen nannte begann sie zu lächeln. Nur Lucian nannte sie so, „Gute Nacht, Luc“, und nur sie nannte ihn Luc. Bevor sie einschlief dachte Catalina noch einmal über alles nach. Über den Unfall von ihren Eltern, über das Leben bei Tante Marie und deren eingebildeter Tochter Vanessa, über Luc und sie, über die Fahrt ins Internat, über ihre neuen Zimmerkameraden, über den nächsten Tag und an all das was noch kommen würde. Aber das war viel mehr wie sich Catalina zu diesem Zeitpunkt vorstellen konnte. Als Catalina am nächsten Tag aufwacht wusste sie nicht sofort wo sie war. Erst nach und nach kam die Erinnerung zurück. Das Internat. Wie ging es Lucian? Ob er schon wach war? Sie ließ ihre Gedanken schweifen und bemerkte, dass auch Lucian wach war. Er redete mit jemand, aber anscheinend mit jemand den er mochte, er war nicht traurig oder wütend, er war einfach nur Luc der sich mit einem Freund unterhielt. Catalina freute sich, dass es ihrem Bruder gut ging. Sie schloss wieder die Augen und überlege ob sie nochmal einschlafen sollte, da schüttelt eine Hand ihre Schulter: „He, Catalina, aufwachen. Sonst kommst du zu spät.“ Catalina hob wiederstrebend den Kopf und öffnete die Augen. Über ihr stand Laura und versuchte sie zu wecken. „Du bist…“, sofort setzte sich Catalina auf, „Du bist echt hier aufs Hochbett hoch um mich zu wecken?“ „Äh ja, also. Komm, wir müssen uns richten.“ Mit diesen Worten stieg sie wieder herunter und schaute verlegen auf den Boden. Catalina stieg die Sprossen ebenfalls hinunter, öffnete ihren Schrank und zog sich an. Laura zog sich mit ihr an und nahm Catalina bei der Hand: „Komm, ich zeig dir den Waschsaal und auch wo die Klassenzimmer sind.“ Catalina nickte. Als sie aufwachte dachte sie noch das alles wie früher sein. Sie bildete sich ein es wären wieder alle da. Lucian, ihre Eltern und sie. Deshalb hatte sie mit Laura geredet, weil sie glaubte Laura sei eine ihrer damaligen Freundinnen, die damals öfter bei ihr übernachteten. Aber als sie sich erinnerte, dass sie in einem Internat war, Luc in einem anderen Zimmer und ihre Eltern nicht da. Da verfiel sie wieder in Schweigen. Laura ließ ihre Hand los und zeigte auf einen Raum vor ihnen: „Hier ist der Waschsaal. Du musst nachher noch deine Waschsachen holen und sie hier noch reinstellen. Aber jetzt geht’s erst mal zum Frühstück. Nach her müssen wir dann noch Zähne putzen. Unsere Schulsachen bekommen wir Großteils heute.“ Laura lief vorneweg eine Treppe nach unten und in einen großen Saal. An einem Tisch entdeckte Catalina Felia, Limi und Kimi. Laura lief auf sie zu und zeigte Catalina einen Platz zwischen ihr und einem anderen Mädchen. Catalina lies ihren Blick durch den Raum schweifen. „Lucian wo steckst du?“ Sie musste nicht lange warten bis eine Antwort kam: „Im Speisesaal, aber wo steckst du?“ „Auch im Speisesaal, aber…“ Catalina schaute sich erneut um. Da entdeckte sie Lucian. Er saß an einem Tisch hinter ihr mit dem Rücken zu seiner Schwester. „Hab dich gefunden. Dreh dich mal um“ Lucian tat wie ihm geheißen und drehte sich um. Als er seine Schwester sah grinste er sie breit an. Catalina grinste zurück. Plötzlich hörte Catalina hinter sich eine herrschaftliche Stimme: „Haben sie keinen Hunger, Fräulein oder warum schauen sie den Jungen hinter sich interessierter an wie ihr Frühstück?“ Catalina wurde rot. Wer war diese Frau? Mit hochrotem Kopf beugte sie sich über ihren Teller und begann zu essen. Ein paar Mädchen kicherten, aber die meisten blieben stumm. Wahrscheinlich war es schon öfters vorgekommen, dass diese Frau Schüler anmeckert. Nach dem Essen ging Catalina zusammen mit Laura Zähneputzen. Laura zeigte ihr wo sie ihre Waschsachen hinstellen könne und danach wo das Klassenzimmer war. Das Klassenzimmer lag am Ende eines langen Ganges im 1. Stock. Direkt neben dem Klassenzimmer der 7B befand sich das Klassenzimmer der Klasse 7A die Lucian besuchen wurde. Catalina beruhigte es, ihren Bruder in jeder Pause zu sehen. Dennoch, nach dem Unfall ihrer Eltern, wollte Catalina nicht mehr so lange alleine sein. Sie liebte ihren Bruder, wie eine Schwester ihren Bruder nur lieben kann. Sie wartete vor dem Klassenzimmer bis Lucian kam. Er kam in Begleitung von fünf anderen Jungen. „Wahrscheinlich sind das die Jungen, mit denen Luc sich sein Schlafsaal teilte“, Schoss es Catalina durch den Kopf. Als Lucian seine Schwester sah, löste er sich von den anderen und kam eiligst auf Catalina zu gerannt. „Alles ok?“, fragte er. Catalina nickte. „Also das da“, er zeigte auf die Jungen, „sind meine Freunde. Ich teil mir mit ihnen den Schlafsaal.“ „Wusste ich es doch“ Catalina sagte es nicht laut, dennoch fragte Lucian: „Was?“ „Och nichts. Ich hab mich bloß gefragt ob sie mit dir in einem Zimmer sind, und das sind sie ja jetzt auch.“ Lucian grinste breit: „Da hab ich aber ein schlaues Schwesterlein.“ „Also wirklich. Ich muss doch sehr bitten. Ich bin älter wie du.“ Lucian begann nun richtig zu lachen: „Ich weiß. Aber manchmal kommt es mir gerade andersherum vor. Kaum vorstellbar, dass ich ein Jahr jünger bin wie du.“ „Stimmt. Aber ich glaube wir sollten langsam mal in unsere Klassen.“ Lucian wurde wieder ernst: „Ja, ich glaube wieder, dass du recht hast. Also bis später“, „Lia“ fügte er in Gedanken noch hinzu. Die beiden Geschwister trennten sich und gingen in ihre verschiedenen Klassenräume.
- 1. Unterricht und danach:
Lucian kannte schon viele aus der Klasse. Er hatte sie beim Frühstück gesehen und sich mit den meisten angefreundet. Dennoch gab es eine Menge Schüler die er noch nie gesehen hatte. Er setzte sich neben Toni. Er mochte Toni, seine Art mit anderen Menschen um zu gehen. Erst quetschte er sie aus und wenn er dann genug über sie wusste, erzählte er genau von den Sachen von denen er wusste das es den anderen gefallen würde. Toni war auch bei den Mädchen sehr beliebt. Er bekam immer wieder Liebesbriefe. Eine Freundin hatte er nicht, weshalb der Liebesbriefstrom vorerst nicht abrechen wird. „He Luki-Duki wer war den das Mädchen da vorne?“, Toni schien ehrlich interessiert. „Pfoten weg von meiner Schwester!“, Lucian gab Toni einen leichten Stoß in die Rippen. „Das ist deine Schwester? Sie sieht dir nicht wirklich ähnlich. Du bist so ein Sommerkind, blonde Haare, leutende Augen, eben wie der Sommer. Und deine Schwester ist wie Schneewittchen. Schwarze Haare, blasse Haut, dunkelrote Lippen. Echt wie, wie, wie… der Winter! Mal ehrlich, die ist nie im Leben deine Schwester. Wenn dann deine Kleine, die sieht viel jünger aus wie du. Viel…“ „Ok, ok ich hab´s verstanden. Du glaubst nicht, dass Catalina meine Schwester ist. Aber sie ist sogar ein Jahr älter wie ich. Glaubt man nicht ich weiß, aber es ist so. Catalina ist alles für mich. Wegen ihr hab ich eine Klasse übersprungen.“ „Du hast was? Ähm Lucian ich glaub das musst du…“ Plötzlich hörte man von vorne eine Stimme sagen: „Pst… Die Gustel kommt“ Alle verstummten sofort. „Wer ist Gustel?“, flüsterte Lucian zu Toni. Dieser antwortete nicht gleich: „Die Gustel heißt eigentlich Frau Gusluk, aber wir nennen sie alle Gustel, weil sie nett ist. Achtung da kommt sie schon“ Alle Schüler setzten sich aufrecht hin und schauten nach vorne. Als auch Toni sich richtig hinsetzte machte es Lucian ihm nach. Eine junge Frau trat in den Raum. Sie war etwas pummelig, hatte aber ein nettes Gesicht. Sie stellte sich vor die Klasse und begann zu reden. Sie hatte eine warme Stimme und quasselte richtig: „Für die, die mich noch nicht kennen, ich bin Frau Gusluk, auch Gustel genannt, sucht euch aus was euch besser gefällt. Also willkommen in der 7A. Ich möchte dass sich jeder vorstellt. Dabei sollte ihr erwähnen wie ihr heißt, wie alt ihr seid, wo ihr herkommt und was es sonst noch wichtiges über euch gibt, außerdem solltet ihr noch sagen was eure Hobbys sind, vielleicht finden sich ja damit neue Freunde. Ich mache den Anfang. Mein Name ist Maria Gusluk, ich bin 31 Jahre alt, komme aus Mühlstein, das ist ein Dorf in Hessen, über mich gibt es noch wichtiges zu sagen, dass ich eure Klassenlehrerin und Mathe-, Chemie- und Physiklehrerin bin. Ich habe an der Universität München studiert und bin Verlobt, meine Hobbys sind lesen, schreiben und kreativ sein. Nun wer möchte weiter machen? Wie wäre es mit…“, sie schaute sich im Raum um, dann blieb ihr Blick auf Toni hängen, „… wie wäre es mit dir? Und dann kommt dein Nebensitzer und dann die Reihe weiter. „Die quasselt echt ohne Punkt und Komma. Was soll ich denn sagen?“, Lucians Gedanken schweiften zu seiner Schwester ab und ohne es zu wollen stellte er seine Frage an Catalina und fast sofort kam Antwort von seiner Schwester. „Wo was sagen?“ „Ups, ich wollte zwar nicht… Aber egal. Wir müssen uns vorstellen, auch von unserer Familie können wir erzählen, aber warte, Toni stellt sich gerade vor. Das würde ich gerne hören. Also bis später, Lia“ „Bye, Luc“ Anscheinend hatte auch Toni erst überlegen müssen was er sagen wollte, denn er begann erst jetzt: „Ok, ich beginne. Mein Name ist Antonius Bisnack, aber bitte nennt mich Toni, Antonius ist ein schrecklicher Name. Ich bin 12 Jahre alt, aber in 5 Wochen werde ich 13, ich komme aus München, kennt jeder oder? Ich habe einen großer Bruder geht hier in die 10 Klasse, er heißt Franziskus, genannt Franzi, unsere Eltern mögen anscheinend alte römische Namen und ich kann es nicht verstehen. Ok was gibt es noch über mich? Hm…? Ja, genau, ich bin halb Italiener und in meiner Freizeit spiele ich Fußball und bin ich gerne draußen. Das war’s“, er grinste Lucian an und raunte, „viel Spaß beim Sterben.“ „Werde ich haben“, Lucian grinste zurück und gab ihm noch einen Stoß in die Rippen, „Ich heiße Lucian Ziegler, wurde letzte Woche 12, eigentlich komme ich aus Pfronstetten, das ist ein kleiner Ort auf der Schwäbischen Alb, nach dem Unfall meiner Eltern kamen ich und meine Schwester zu unserer Tante und unserer Cousine nach Bielefeld. Meine Schwester ist mir sehr wichtig, sie ist 13 Jahre und geht in die 7B. Ich habe nach dem Unfall unserer Eltern habe ich eine Klasse übersprungen. Meine Hobbys sind Fußball spielen, fechten, Bogen schießen und ich reite. Das wäre es über mich. Noch irgendwelche Fragen?“ Lucian schaute sich in der Klasse um Gustel schien noch eine Frage zu haben: „Ich hätte noch eine Frage Lucian. Du sprichst immer vom Unfall deiner Eltern. Was meinst du damit?“ „Ich…“, Lucian schaute auf den Boden, „Muss ich antworten?“ „Du musst nicht, aber es hätte mich interessiert. Machen wir weiter“ Lucian hörte der Rest der Stunde nicht mehr ganz so gut zu wie zuvor. Er dachte an den Unfall, er dachte an seine Eltern und an seine Schwester, die er mehr liebte als sich selbst. Catalina hatte nicht so viel Glück mit ihrer Klassenlehrerin. Sie bekam die Lehrerin, von der sie am Morgen Ärger bekomm en hatte. Sie hieß Frau Semerie-Krutscher. Sie war eine strengaussehende Frau. Die Haare straff zu einem Dutt nach hinten gebunden. Sie hatte ein einfarbenes Kostüm an und sah aus als wäre mit ihr nicht gut Kirschen essen. Sie stellte gleich am Anfang klar: „Ihr seid hier um zu lernen und nicht um Spaß zu haben. Ich erwarte von euch vollen Einsatz. Wer nicht aufpasst, bekommt später schlechtere Noten. Es geht hier um eure Zukunft, nicht um meine. Ich habe mein Ziel erreicht. Wer es zu was bringen möchte muss auch viel Arbeit und Stress in Anspruch nehmen. Das musste gesagt werden. Nun möchte ich dass jeder einen kurzen Aufsatz über sich selber schreibt. Es muss Name, Alter, Wohnort, Hobby und Sonstiges. Euer saß noch ein Junge namens Pascal sie fechten beide. Catalina hatte Nebensitzer schreibt eine eigene Meinung über die jeweils andere Person. Jeder liest dann den Aufsatz des anderen vors. Danach teilen wir die Sitzordnung ein.“ Alle Schüler nahmen stöhnend ein Blatt nach oben und begannen zu schreiben. Beim Vorlesen der Aufsätze stellte Catalina fest, dass Laura reitet. Sie mochte Laura, sie war anders als die anderen, und trotzdem gleich. Irgendetwas strahlte sie aus, was sie gleich allen sympathisch machte. Frau Semerie-Krutscher setzte sie nebeneinander. Sie waren die einzigen aus der Klasse die ritten. Neben Catalina mit Lucian zusammen angefangen zu fechten und auch das Reiten haben sie immer schon zusammen gemacht. Seit sie bei ihrer Tante wohnten mussten sie beides aufgeben. Trotzdem haben sie sich oft zu einem Pferdestall geschlichen um dort beim Reitunterricht zu zusehen. Sie hatten sich oft aus der Stadt geschlichen um sich aus Stöcken Schwerter zu basteln und gegeneinander zu kämpfen. Frau Semerie-Krutscher teilte die Schulbücher aus und forderte alle auf in die Stadt zu gehen und Hefte zu kaufen, wenn sie es noch nicht getan haben. Laura fragte Catalina: „Wollen wir zusammen gehen? Felia geht wahrscheinlich auch mit. Und Lust?“ Catalina nickte. Sie freute sich, dass sie schon zu der Gruppe dazu gehörte und dass Laura sie schon wie eine Freundin behandelte.
Also ich muss sie noch nen bisschen bearbeiten, aber bisher ganz gut find ich |
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